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FAQs zu: „Zuversicht trotz Krisen: Wie Kinder und Jugendliche Vertrauen in sich und ihre Zukunft finden"

Bei all dem, was in der Welt los ist, fällt es Kindern und Jugendlichen oft schwer mit Zuversicht in ihre Zukunft zu blicken. Das Heranwachsen an sich hält ja sowieso schon genügend Herausforderungen bereit. Wie Eltern ihre Kinder unterstützen können, einen guten Umgang mit all den Unsicherheiten und Ängsten zu finden – darum ging es bei unserem Live-Web-Coaching am 29.06.2023. Hier finden Sie nun häufig gestellte Fragen aus unserem Chat und die Antworten mit weiterführenden Infos dazu.

Mit Kindern und Jugendlichen über schlimme Nachrichten sprechen

Wichtig ist es, die Ängste ernst zu nehmen und nicht als banal abzutun. Sprechen Sie über das Thema, schauen Sie Nachrichten gemeinsam an und erklären Sie auch, dass wir hier dennoch nicht direkt betroffen sind. Vielleicht hilft es auch, wenn Sie sich gemeinsam engagieren – z. B. für Kinder aus der Ukraine.
Mehr zum Thema „Mit Kindern über schlimme Nachrichten sprechen“ finden Sie hier beim Bayerischen Erziehungsratgeber.

Versuchen Sie, furchteinflößende Begriffe (z. B. Krieg, Terror, etc.) nicht unbedingt in Gegenwart von kleinen Kindern zu verwenden. Wenn die Großen Fragen stellen, lieber auf eine Gelegenheit verweisen, wenn die Kleinen anders beschäftigt sind. Bitten Sie die Großen, solche Themen künftig ohne die Geschwister zu besprechen.
Mehr zum Umgang mit schlimmen Nachrichten finden Sie im Medienbrief 1.

Deaktivieren Sie auf dem Handy Ihres Kindes den Download von Bildern in Chats. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über das Gesehene und helfen Sie, es zu verarbeiten.
Mehr Infos zum Umgang mit brutalen Bildern finden Sie im Medienbrief 1.
Weitere Tipps zur Medienerziehung gibt es im Elternguide.

Zuversichtlich bleiben und werden

Gut ist es, sich mit Freunden über die eigenen Sorgen auszutauschen und sich gleichzeitig auf die positiven Dinge zu fokussieren. Es hilft auch, sich selbst zu engagieren, um wieder optimistischer in die Zukunft zu blicken und den Kindern ein positives Gefühl zu vermitteln. Wenn Sie sich mit anderen Eltern austauschen wollen, können Sie bei Elterntalk vorbeischauen: Hier gibt es mehr Infos zu Elterntalk.

Wenn Sie weitere Unterstützung brauchen, helfen Ihnen unsere Beratungsstellen gerne weiter: Hier finden Sie die Übersicht über die verschiedenen Beratungsmöglichkeiten in Bayern.

Ihr Sohn hat bestimmt ein großes Bedürfnis, über den verstorbenen Papa zu sprechen. Es gibt vermutlich auch Positives, an das Sie sich gerne erinnern. Vielleicht finden Sie einen für Sie beide passenden Weg, das Gedenken an den Papa aufrecht zu erhalten.
Beim Bayerischen Erziehungsratgeber gibt es einen Beitrag zum Umgang mit Trauer und wenn Sie weitere Unterstützung benötigen, gibt es Hilfe für Ihren Sohn und Sie: Die Nicolaidis YoungWings Stiftung hilft jungen Trauernden, die Erziehungsberatungsstellen unterstützen Sie als Mutter, aber auch Ihren Sohn.

Ganz wichtig: Nie negativ über die Schule sprechen ("Ernst des Lebens", nicht mehr spielen, strenge Lehrkraft, etc.) und eigene Ängste nicht thematisieren. Bereiten Sie ihr Kind auf neue Freunde und tolle Lernerfahrungen vor, üben Sie den Schulweg, etc.

Ängste von Kindern und Jugendlichen

Ängste überwindet man am besten durch winzig kleine, aber erfolgreiche Schritte: Mit jeder Überwindung wächst das Selbstbewusstsein. Also z. B.: Bringen Sie sie zu den Nachbarn, aber bleiben Sie selbst nicht dort, lassen Sie Ihre Tochter selbst klingeln, verabschieden Sie sie an der Straße usw. 
Mehr zum Thema „Kindliche Ängste“ finden Sie hier beim Bayerischen Erziehungsratgeber.

Versuchen Sie, gemeinsam einen Plan zu machen: Hat sie selbst Vorschläge, wie sie ihr Lernen verbessern könnte? Etwa durch Lerngruppen mit Freundinnen oder Online-Coaching? Unterstützen Sie sie dann bei der Umsetzung, aber lassen Sie die Verantwortung bei ihr. Mehr Tipps zum Lernen gibt es hier beim Bayerischen Erziehungsratgeber. Vielleicht kann es auch helfen, wenn Ihre Tochter mit dem schulpsychologischen Dienst oder einem Beratungslehrer vor Ort spricht.
 

Gehen Sie ruhig auf das Bauchweh ein. Es ist die Art Ihres Kindes, seine Sorgen auszudrücken und sich bei Ihnen Unterstützung zu holen. Fragen Sie konkret nach, wie das Bauchweh aussieht. Vermitteln Sie ihm Sicherheit. Und Körpernähe hilft in so einem Fall in der Regel auch.

Das ist ganz normal und ein Stück weit ist es auch in Ordnung, Angst zu haben. Das darf er auch von Ihnen spüren. Zeigen Sie ihm gleichzeitig immer wieder auf, was er gut kann und wo seine Stärken liegen. Vermitteln Sie ihm Ihre eigene Zuversicht in ihn.
Mehr zum Thema „Prüfungsangst“ finden Sie in diesem Beitrag des Bayerischen Erziehungsratgebers.

Versuchen Sie, die Anstrengung, die er für die Schule aufwendet, wertzuschätzen und möglichst wenig auf die Noten einzugehen. Loben Sie seine Fortschritte und versuchen Sie, den Noten nicht so viel Bedeutung beizumessen. Wenn Sie weitere Unterstützung wünschen, kann Ihnen vielleicht der schulpsychologische Dienst / ein Beratungslehrer oder die staatliche Schulberatungsstelle weiterhelfen. Die Übersicht der bayerischen Schulberatungsstellen finden Sie hier.

 

Vielleicht kann ein Psychotherapeut oder eine Psychotherapeutin helfen. Die KVB bietet eine Suchfunktion an, bei der sie das Fachgebiet „Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut“ auswählen können. Hier geht es zur Psychotherapeutensuche der KVB. Außerdem können Sie bei der PTK Bayern mit Ihrer Postleitzahl nach Psychotherapeuten suchen.  
 

Rückzug

In der Pubertät ist es Teil der Entwicklung, dass sich Kinder phasenweise zurückziehen. Schwierig wird es, wenn sie soziale Kontakte oder Hobbys komplett vernachlässigt. Das kann zu einer Depression führen. Um das besser einschätzen zu können, hilft eine Erziehungsberatungsstelle. Hier finden Sie eine Erziehungsberatungsstelle in Ihrer Nähe.

Versuchen Sie, auch negativen Gefühlen Raum zu geben und gehen Sie als gutes Beispiel voran. Z. B. erzählt jeder aus der Familie beim Abendessen: Was ist heute super gelaufen? Worüber habe ich mich geärgert oder was war schwierig? Worauf freue ich mich morgen?

Medien

Sprechen Sie mit Ihrer Enkelin und helfen Sie ihr dabei, hinter die Kulissen der Medienproduktion zu schauen. TikTok bildet nicht die Realität ab. Gute Infos gibt es auf Klicksafe: Hier geht es zum Thema „Influencer“ auf der Webseite von Klicksafe.

SIN Studio im Netz ist eine gute Adresse, die beim Umgang mit Medien hilft. Oder die Erziehungsberatungsstellen vor Ort – hier geht es zur Übersicht der Erziehungsberatungsstellen. Gute Tipps für die Medienerziehung bekommen Sie auch hier:
Zu den Medienbriefen.
Zum Elternguide. 

Bilderbücher sind tolle Medien. Dennoch sollten Sie mit Ihrem Kind über digitale Medien sprechen und es darauf vorbereiten, denn der Kontakt ist unausweichlich. Helfen Sie Ihrem Kind frühzeitig Medienkompetenz aufzubauen. Unterstützung bei der Medienerziehung finden Sie hier:
Zu den Medienbriefen.
Zum Elternguide. 

Weitere Fragen

Für Kinder ist es wichtig, dass ihre Gefühle Raum bekommen und dass sie Verständnis und Akzeptanz erfahren – welcher Art ihre Gefühle auch immer sind. Gleichzeitig ist es auch wichtig, sie dabei zu unterstützen, nicht in den Gefühlen zu verharren.
Mehr Infos zu den unterschiedlichen Entwicklungsstufen von Kindern und Jugendlichen gibt es in den Elternbriefen des Bayerischen Landesjugendamtes.

Vielen Jugendlichen fällt es leichter, wenn Sie anonym bleiben können und digital oder am Telefon mit Experten sprechen: Hier geht es z. B. zum Angebot der Digital Streetwork Bayern. Online oder per Telefon gibt es Angebote unter dem Motto „Jugendliche helfen Jugendlichen“. Hier geht es zum Angebot der Youth-Life-Line und hier findet sich das Infofon für Jugendliche. 

Für Ihre Tochter ist es schon mal gut, dass Sie für sie da sind. Sprechen Sie mit Ihrem Mann über Ihre Erwartungen und darüber, dass auch der Vater als Bezugsperson wichtig ist. Vielleicht hat er aber auch einen ganz eigenen Weg, Kontakt zur Tochter aufzubauen. Wenn das Gespräch alleine mit Ihrem Mann nicht hilft, können Sie sich auch an eine Beratungsstelle wenden. Hier geht es zu den Ehe- und Familienberatungsstellen in Bayern.

Wenn Sie "krank" im Sinne einer depressiven Phase meinen, ist die Zeit ein guter Indikator. Pubertäre Phasen sind oft schwankend, das Interesse an Freunden, Hobbys, Schule ist noch da. Wenn Sie sich Sorgen um ihr Kind machen, können Sie zum einen mit dem Kinderarzt darüber sprechen oder mit den Fachkräften einer Erziehungsberatungsstelle. Hier finden Sie eine Erziehungsberatungsstelle in Ihrer Nähe.