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FAQs zu: "Frohsinn oder Wahnsinn: Wie Eltern ein guter Umgang mit Wünschen und Geschenken gelingt"

Wenn Wunschlisten immer länger und Gelegenheiten für Geschenke immer häufiger werden, wenn Smart Toys ins Kinderzimmer einziehen und Influencerinnen oder Influencer ansagen, was Jugendliche „brauchen“: dann ist es für Eltern oft schwer, Grenzen zu ziehen und einen guten Umgang mit Konsum im Familienalltag zu finden. Tipps dazu gab es in unserem Live-Web-Coaching am 30.11.2023. Hier finden Sie nun häufig gestellte Fragen aus unserem Chat und die Antworten mit weiterführenden Infos dazu.

Wünsche und Geschenke bei Kindern

Manchmal sind es Herzenswünsche, bei denen es genau das Produkt sein muss – etwa, weil alle im Freundeskreis das gleiche haben. Besprechen Sie, ob es auch eine Alternative gäbe. Ansonsten gibt es eben nur den einen teuren Wunsch aus der Werbung. Mehr zum Thema „Werbung“ gibt es bei BAER, dem Bayerischen Erziehungsratgeber.

Versuchen Sie herauszufinden, was ihn so an den Waffen interessiert: Geht es um das Gefühl, sich stark und mächtig zu fühlen? Oder fasziniert ihn die Technik? Erklären Sie, warum Sie gegen Waffen sind und suchen Sie gemeinsam nach einer anderen Möglichkeit, sein Bedürfnis zu erfüllen. Mehr zum Thema „Mein Kind möchte mit Gewehr/Pistole spielen“ können Sie auf BAER lesen.

Viele Familien handeln hier unterschiedlich, das stimmt. Am besten erklären Sie Ihren Kindern, warum Sie lieber weniger schenken. Sie können an Feiertagen wie Ostern, Nikolaus usw. außerdem etwas Schönes gemeinsam unternehmen, sodass der Tag durch ein Familien-Event – anstatt Geschenken – besonders wird.
 

Da orientieren Sie sich am besten an der Entwicklungsphase des Kindes und natürlich an den jeweiligen Interessen. Tipps für den Spielzeugkauf gibt es auf BAER.
 

Tiere sollte man nie unüberlegt schenken, weil das oft mit viel zeitlichem und finanziellem Aufwand verbunden ist. Manchmal hilft es auch, wenn sich das Kind bei Nachbarn oder in einer Jugendfarm mit Tieren beschäftigen darf. Auf BAER finden Sie mehr zum Thema Haustiere.

Auch gebrauchte Spielsachen der älteren Geschwister lassen sich an die Kleinen schön verpackt weiterschenken. Ansonsten auf Geschenke achten, die lange Freude machen und sich über die Jahre ergänzen lassen (z. B. Eisenbahn, Murmelbahn etc.).
Damit nicht zu viel auf einmal da ist, könnten Sie versuchen, die Spielzeuge im Wechsel anzubieten: Wenn z. B. die Ritterburg aufgebaut wird, kommt die Eisenbahn so lange in den Keller oder in den Abstellraum. Wenn manche Sachen lange nicht mehr verlangt werden, können Sie vorschlagen, etwas zu verkaufen/verschenken, um Platz für Neues zu schaffen. Flohmärkte oder Spendenbörsen sind gut geeignet, um die Kinder an das Verkaufen und Teilen heranzuführen. Mehr zum Thema „Geschenke“ gibt es auf BAER.

Natürlich können Sie das so machen, wie es für Sie in der Familie passt: Manche Geschenke (z. B. Fahrrad) eignen sich auch besser für eine andere Jahreszeit. Gerade Großeltern und Verwandtschaft sind vielleicht sogar ganz froh, wenn sie die Geschenke aufteilen können.
 

Die Frage nach der Anzahl lässt sich pauschal schwer beantworten – es kommt ja auch auf die Größe und den Wert der Geschenke an. Auf BAER finden Sie Tipps zur Konsumerziehung.
Wenn Sie unsicher sind, welche Geschenke geeignet sind, können Sie sich in einem Spielzeuggeschäft beraten lassen oder sich mit anderen Eltern austauschen, was bei deren Kindern gut ankommt. Gespräche mit anderen Eltern können Sie z. B. bei ELTERNTALK führen. Tipps für den Spielzeugkauf gibt es auf BAER.

Es könnte helfen, die Auswahl ein wenig zu beschränken und eher themenbezogen vorzugehen: Zum Beispiel, indem Sie mögliche Geschenke für bereits ausgeübte Hobbys oder Interessen anbieten oder die Auswahl im Geschenkekatalog im Vorfeld eingrenzen, sodass die Kinder vom Über-Angebot nicht überfordert werden.

Für Kleinkinder ist das Auspacken am Spannendsten. Aber mit drei Monaten ist vielleicht selbst das noch nicht so interessant. Sie könnten mit den großen Geschwistern ein Geschenk für das Baby basteln oder gestalten – etwa ein Mobile oder eine Spielecke.

Wünsche und Geschenke bei Jugendlichen

Am besten sprechen Sie mit Ihrer Tochter darüber, dass hinter vielen „Empfehlungen" auf Instagram bezahlte Werbung steckt. Das kann ihr dabei helfen, die vermeintlichen Empfehlungen besser einzuordnen. Außerdem kann es helfen, gemeinsam über die Wünsche zu sprechen und zu überlegen, welcher Kauf wirklich sinnvoll ist und was nur ein flüchtiger Wunsch ist. Mehr zum Thema „Pubertät und Medien“ finden Sie im Medienbrief 3 des Bayerischen Landesjugendamtes.

Sie können mit Ihren Kindern überlegen, was sie vorschlagen, um sich diesen Wunsch zu erfüllen: Geld über mehrere Anlässe zusammensparen, selbst etwas dazu verdienen, etc. Wenn es ihr wichtigster Wunsch ist, sollten Sie sie aber nicht daran hindern. Manche Erfahrungen müssen Kinder einfach selbst machen. Mehr zum Thema „Taschengeld“ finden Sie auf BAER.

Sie sollten die Idee Ihrer Tochter ernst nehmen – und mit ihr besprechen, ob es einen Kompromiss gibt. Beispielsweise selbstgemachte Geschenke, etwas zum Verbrauchen, ein gemeinsames Erlebnis oder ein Weihnachtswichteln, bei dem jeder nur eine Person beschenkt. Alternativ können auch Sie Ihrer Tochter erklären, dass Sie Ihren Wunsch akzeptieren, aber selbst mit Ihrem Partner/Ihrer Partnerin am Geschenke-Ritual festhalten möchten.

Digitale Geschenke

Dafür gibt es nicht den einen richtigen Zeitpunkt. Wichtig ist, dass Sie Ihre Kinder vorerst nicht mit digitalem Spielzeug alleine lassen, dass Sie die Kinder bei der Nutzung begleiten und an die Mediennutzung heranführen. Generell gilt, dass Kinder unter drei Jahren so wenig Zeit wie möglich mit digitalen Medien verbringen sollten. Ab dem Kindergartenalter können Sie langsam, in geschütztem Rahmen und mit ausgesuchten Angeboten an digitale Medien herangeführt werden. Mehr zur Medienerziehung erfahren Sie in den kostenlosen Medienbriefen des Bayerischen Landesjugendamtes. Im Web-Coaching „Von Fake-News bis Zock-Zeit“ gibt es außerdem viele Tipps rund um den altersgerechten Medienkonsum.

Smarte Toys bergen tatsächlich einige Herausforderungen. Am besten informieren Sie sich direkt beim Hersteller, welche Daten von dem Roboter gespeichert werden und wie die Server geschützt sind. Mehr Infos zu Smartem Spielzeug finden Sie im Medienbrief 1 des Bayerischen Landesjugendamtes und rund um das „Digitale Kinderzimmer“ gibt es viele Tipps in diesem Artikel auf BAER. 

Da gibt es einige Argumentationshilfen: Zum einen haben Kinder ein Recht auf Spielen – und diese Spiele müssen nicht immer pädagogisch wertvoll sein. Zum anderen gibt es auch für die Playstation spaßige oder sogar lehrreiche Inhalte, die für Elfjährige angemessen sind oder vielleicht auch der ganzen Familie Spaß machen. Mehr "Argumentationshilfen" und Infos rund um Computerspiele finden Sie außerdem auf der Games-Seite des JFF. Einen Einblick in die Inhalte unterschiedlicher Computerspiele bekommen Sie beim Spieleratgeber NRW. Viele Tipps, wie Familien die digitale Welt kreativ und miteinander nutzen können, gibt es auch im Web-Coaching „Stark mit Medien“.

Geschenke von Verwandten

Die Mischung macht's! Wenn Ihre Kinder Spaß an den „unnötigen" Kleinigkeiten haben, sich damit beschäftigen und sie in ihr Spiel einbinden, spricht zunächst nichts dagegen. Aber vielleicht hilft es, im Vorfeld mit der Oma oder Tante zu sprechen und die Geschenke vorab festzulegen? Oder Sie legen zusammen und kaufen wenige größere Geschenke mit Mehrwert? Mehr zum Thema „Konsumerziehung“ gibt es auf BAER.

Die Verwandten wollen die Freude sehen, die ihr Geschenk bei Ihrer Tochter auslöst –deshalb sollten Sie ihnen „erlauben", etwas zum Auspacken mitzubringen. Vielleicht kann es eine Ergänzung zu anderen Geschenken sein (Kleider für die Puppe, Geschirr für die Spielküche). Dafür halten Sie selbst sich bei solchen kleineren Geschenken dann zurück.